Nürnberg Juni 2025

Seminar bei Christian und Claudia

Seminar in Nuernberg 06/2025
Gruppenfoto vom Samstag

Seminar mit Maurizio Volpe und Bernhard Boll

Am letzten Wochenende des Juni 2025 fand das alljährliche Sommerseminar im Dojo von Christian Veith in Nürnberg statt.
Von südlich der Alpen kamen die beiden Lehrer mit Alessandro und Dzenan aus Balerna im Auto, sowie Roberto und Jonnes aus Thiene. Aus Wien waren Maximilian und Mirela, aus Prag Michal, Karel und Eva und aus Trebur Hans-Jürgen angereist. Am Freitag nahm auch Vera aus Fürth teil und am Sonntag kamen noch Waldemar, Stefan, Hamza, Leon und Michael aus Hechingen sowie Helmut aus Erlangen dazu.

Das Seminar begann am Freitag um 18 Uhr mit Maurizio Volpe. Nach Kenkotaiso, Stretching und Aikitaiso unterrichtete er einige spezielle Ki-Test, bei denen es um die Schulterpartie ging. Er erklärte auch, welcher Arm jeweils bei den Aikitaiso Übungen kotegaeshi, sankyo und nikyo der aktivere ist.
Es folgte Tsuzukiwaza 11 (katatedori irimi), bei welcher er besonders den uchiwanage erklärte und eine Möglichkeit zeigte, wie Nage bei kaitennage den Arm von Uke gut führen kann, indem er/sie seitlich hinter Uke tritt und so dessen Arm problemlos absenken kann.
Nach dem Training ging es zusammen in das griechische Restaurant Bienenheim, welches etwas versteckt liegt, aber einen sehr schönen Biergarten unter Bäumen bietet. Die Speisen und Getränke waren sehr gut.

Misogi

Der Samstagmorgen begann wie immer mit Misogi, geleitet von Michal.
Nach einer halben Stunde Atmung mit Bokken folgte eine Viertelstunde intensives To Ho Kami Emi Tame.

Danach gab es eine kleine Pause mit Tee, welchen Michal zubereitete, und mit schmackhaftem Gebäck, sowohl von Claudia als auch von Karel gebacken.

Katatedori Ryotemochi

Die Lektion am Samstagmorgen begann Stefan mit Kenkotaiso und Stretching, in welchem er auch einige Yoga-Elemente zeigte, wie sie in Hechingen praktiziert werden, und mit Waldemar, welcher Aikitaiso ausführte.
Bernhard hatte sich das Thema Katatedori Ryotemochi vorgenommen. Dieser "Angriff" wird in den Tsuzukiwaza 3, 13 und 10 behandelt. Tsuzukiwaza 10 nennt sich auch Taninzugake (多人数掛), d.h. "viele Personen an Zahl greifen an". In dieser Tsuzukiwaza gibt es Angriffe von einer Person, hitorigake (一人掛), von zwei Personen, futarigake (二人掛), und von drei Personen, sanningake (三人掛). Die verschiedenen Aussprachen des gleichen Kanji resultieren aus der unterschiedlichen Anwendung der rein japanischen bzw. der sino-japanischen Lesung.
Bernhard begann mit dem Unterschied der ikkyo-Techniken in T3 und T10. Die geübten Techniken liess er immer wieder von den sechs anwesenden Sandan-Kandidaten vorführen. Maurizio ergänzte die Erklärungen, insbesondere beim Shihonage, bei welchem er die Hand des äusseren Uke von unten zum Shihonage führt.

Tsuki

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der nahe gelegenen "Trat-toria" begann Maurizio zunächst mit ausführlichen Ki-Übungen zur Kenkotaiso.
Danach widmete er sich der Tsuzukiwaza 19 (Tsuki) und liess sie in verschiedenen Varianten üben. Da es sehr warm war, war es angenehmer, in Gruppen zu üben. Auch liess er die Formen nochmals als Hitoriwaza üben. Dazu gab es dann auch entsprechende Ki-Tests. Das Training war vom Inhalt her und auch, weil wir alle gut ins Schwitzen kamen, recht anspruchsvoll.

Am Abend ging es, wie fast immer am Samstag, in den Biergarten am Dutzendteich. Diesmal speisten wir auf der Terasse des Lokals, wo das Angebot umfangreicher ist als bei der Selbstbedienung im Biergarten. Die meisten wählten typische Nürnberger Spezialitäten.

Sonntag Vormittag

Das erste Training am Sonntagvormittag leitete Bernhard. Er präsentierte Tsuzukiwaza 13 (Katatedori Ryotemochi), wie sie im Programm für Shodan vorgesehen ist. Immer wieder liess er die Techniken von den anwesenden Shodan-Kandidaten Alessandro, Dzenan und Mirela vorführen.

Maurizio unterrichtete danach wieder verschiedene Ki-Übungen und zeigte eine Übungsreihe, um im Mehrpersonenangriff (Randori) das Irimi-Element zu stärken. Er erklärte ausführlich Strategie und Taktik für ein überzeugendes Randori und liess dies systematisch üben. Alle Teilnehmer durften sich danach darin versuchen.

Sonntag Nachmittag

Nach einem Picknick auf der Matte mit Speisen, welche Claudia zubereitet hatte, zwei Flaschen besten Proseccos, welche Roberto mitgebracht hatte und vielen guten Kuchen von Karel setzte Bernhard den Unterricht mit Tsuzukiwaza 21 (Tantodori 1) fort. Unter anderem legte er Wert auf eine sichere und saubere Entwaffnung.
Die verbleibende Zeit und die restliche Fitness der Teilnehmer nutzte Maurizio für einige Techniken aus Tsuzukiwaza 24 (Jodori) aus dem Programm des 3. Dan.

Am Ende des Seminars dankte Christian den Lehrern und den Teilnehmern für ihr Kommen und ihren Einsatz. Die Teilnehmer ihrerseits bedankten sich für die hervorragende Organisation.

Sonntagabend

Das Seminar klang aus mit einer von Claudia und Christian vorbereiteten Stadtführung in der Nürnberger Altstadt. Daran nahmen allerdings nur die Aikidoka von südlich des Alpenhauptkamms teil. Die Hechinger waren nur am Samstag da, und die Prager und Wiener waren schon abgereist.
Am Vestnertor wurde zuerst einmal Flüssigkeit im Hexenhäusle getankt. Dann gab es einen tollen Blick auf Nürnberg von der Balustrade. Durch den Burggarten ging es zum Wehrgang über dem Tiergärtnertorplatz mit Blick auf das Albrecht-Dürer-Haus, angeblich der beste Blick auf ganz Nürnberg. Weiter durch dem Burggarten führte der Rundgang über den Kettensteg an der Pegnitz entlang zum Henkerhäuschen. Über die Trödelmarktinsel ging es zur Fleischbrücke mit einem Blick auf das historische Heilig-Geist-Spital. In einem italienischem Cafè am Hauptmarkt gab es Espresso bzw. Aperol und ausserdem zwei venezolanische Strassenakrobaten zu bestaunen. Auf dem Weg zum Hauptmarkt konnten einige dem Speiseis einer Gelateria aus Bassano del Grappa nicht widerstehen.
Das Ziel war das Nürnberger Traditionsrestaurant "Bratwurst Röslein", wo wir gegen 20 Uhr ankamen. Trotz der hochsommerlichen Temperatur wählten einige recht deftige Speisen aus. Fleisch- und Fischesser sowie Vegetarier wurden gut bedient mit ausladenden Portionen.
Nach dem Abendessen ging es wieder zurück Richtung Burg, deren Türme und Gebäude sehr schön angeleuchtet waren. Wir verabschiedeten uns und hoffen, uns bald wieder auf einem Seminar zu treffen, z.B. in Velebit vom 25. bis 30. Juli.

Bilder

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Fotos von Karel, Christian, Bernhard, Jonnes