Aikido und Corona

2020-08-03

rispettandoleregole

Vermeidung von Ansteckungen

Die behördlichen Regeln zur Vermeidung von Ansteckungen mit COVID-19 unterscheiden sich je nach Staat, Region, Provinz, Kanton, Bundesland etc. Die erste Aufgabe für die Dojo-Verantwortlichen ist es, diese formalen Regeln genau zu studieren und zu befolgen.
Hinter allen diesen Regeln steht der Wille, Ansteckungen zu vermeiden. Das ist auch das oberste Prinzip, dessen man sich ständig bewusst sein sollte.

Kontaktfreies Aikido

Wir werben gerne für Aikido, indem wir das gemeinsame Training zu zweit betonen. Wir wollen nicht mit Übungspuppen oder mechanischen Geräten trainieren. Nun müssen wir überlegen, wie wir das Training gestalten ohne die Beziehungen zu den Übungspartnern zu verlieren.
Es gibt Übungen, die zur Zeit nicht praktiziert werden sollten. Dazu gehören Misogi und Atemübungen auf begrenztem Raum, Teateho, Kenkodo und Sotaiho. Es gibt eine Reihe von Beispielen, bei denen Chorsänger sich gegenseitig angesteckt haben. Lautes Reden auf kurze Distanz mit Tröpfcheninfektionen ist ebensowenig angebracht. Ebenso enger Körperkontakt bei Klammertechniken und zu intensives Üben mit Schweissausbruch.
Vorerst bleiben uns erst einmal die Hitoriwaza. Von einigen Tsuzukiwaza gibt es auch die älteren Hitoriwaza Formen. Andere Tsuzukiwaza sollte man prüfen, ob sie auch ohne Uke ausgeführt werden können.
Im Tanzsport gibt es die z.B. die Vorschrift, den/die Partner/in während eines Trainings nicht zu wechseln und eine Maske zu tragen. Wir können überlegen, für welche Übungsformen im Aikido das sinnvoll ist.
Die Matten sollten vor jedem Training gereinigt werden. Es müssen Listen der Trainingsteilnehmer geführt werden und für eine Mindestdauer den Behörden zur Verfügung stehen. Alle Teilnehmer müssen mitdenken und dürfen nicht in den Fehler verfallen, die Regeln nur formal zu interpretieren.

Regeln für das Training während COVID 19

Jean-Paul Lett hat eine gute Auflistung erstellt, die ich auf Deutsch übersetzt habe. Je nach den Gegebenheiten vor Ort müssen die Regeln vielleicht etwas angepasst werden. Das Originalpaper ist unten verlinkt.

    Ankunft im Dojo
  • Im Zweifelsfall nicht kommen (Erkältung, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Geschmacks- und Geruchsverlust).
  • Maske und hydroalkoholisches Gel mitbringen.
  • In der Umkleidekabine Maske aufsetzen.
  • Kein Umarmen, kein Handgeben und die Entfernung von 1 m einhalten.
  • Auf den Tatami
  • Fenster zur Belüftung öffnen.
  • Mit Gel und Maske die Tatami betreten.
  • In den Seiza setzen und pro 1 Tatami 1 Person.
  • Grüssen
  • Mit dem Gel Hände, Füsse, Tanto, Bokken, Jo einreiben und das Gel weglegen.
  • Mit dem Training anfangen.
  • Während der Übungen
  • Ohne Maske mindestens eine Tatami Abstand halten.
  • Nur die eigenen Waffen benutzen.
  • Keine Atemübungen und kein Misogi. Das lässt sich zu Hause üben!
  • Ohne Maske vorzugsweise Übungen mit Abstand: hitoriwaza, kenkodo, bokken, Jo, Bo.
  • Für Ki-Tests und Kumiwaza Maske aufsetzen. Längere Übungen vermeiden.
  • Nach dem Training
  • In der Umkleidekabine Maske tragen.
  • Abstand beim Duschen einhalten.
  • Kein Umarmen, kein Handgeben und Entfernung von 1 m einhalten.

Link zum Paper: Coronaregeln von Jean Paul


Gassoh - Gemeinsames Begräbnis

Clip aus dem Film 合葬 Gassoh 2015
Die Geschichte spielt im Jahre 1868 und basiert auf dem Manga "Gassoh" von Hinako Sugiura. Der Manga gewann 1984 den Exzellenz Preis beim 13th Japan Cartoonists Association Award.
Hauptpersonen sind drei junge Samurai, die der Shogitai beitreten. Dies war eine militärische Eingreiftruppe unter dem letzten Shogun, die in der Schlacht von Ueno (Juli 1868) aufgerieben wurde.
Der Film ist ein Beispiel für ideologische Prägung und falsch verstandene Treue. Er zeigt die Ratlosigkeit der Menschen in Zeiten grosssen gesellschaftlichen Umbruchs.